Ökumenischer Fachtag
für Religions- und Ethiklehrkräfte

Magdeburg, Roncalli-Haus, 24. September 2024 | WTE 2024–064-08

Das The­ma „Künst­li­che Intel­li­genz” beschäf­tigt Lehr­kräf­te aller Schul­for­men auf je eige­ne Wei­se. Auf dem Öku­me­ni­schen Fach­tag für Reli­gi­ons- und Ethik­lehr­kräf­te wol­len wir uns dem The­ma nähern. Wir fra­gen nach Erfah­run­gen aus dem pri­va­ten und schu­li­schen Raum. Wir beschrei­ben die Her­aus­for­de­run­gen, vor denen wir im Unter­richt ste­hen. Wir dis­ku­tie­ren, ob und wie sich das Mensch­sein durch den Gebrauch von KI ver­än­dert.

Weil die neu­ro­na­len Net­ze Künst­li­cher Intel­li­genz die Pro­blem­lö­sungs- und Ent­schei­dungs­fä­hig­kei­ten des Men­schen nach­ah­men und die Ergeb­nis­se häu­fig nur schwer als „ki-gesteu­ert” zu iden­ti­fi­zie­ren sind, hat der Deut­sche Ethik­rat die Stel­lungs­nah­me „Mensch und Maschi­ne – Her­aus­for­de­run­gen durch Künst­li­che Intel­li­genz“ ver­öf­fent­licht. Dabei wird aus­drück­lich auch auf den Bereich der schu­li­schen Bil­dung ein­ge­gan­gen.

WTE 2024–064–08
Anmel­de­schluss: 20.06.2024

Programm

09:00 – 9:30 Uhr: Ankom­men | Anmel­den (Raum 317) | Begrü­ßungs­kaf­fee

09:30 – 10:15 Uhr: Got­tes­dienst in der Kapel­le des Ron­cal­li-Hau­ses

10:30 – 11:00 Uhr: Begrü­ßung und ers­te Annä­he­run­gen

11:00 – 11:45 Uhr: Impuls­vor­trag von PD Dr. Con­stan­tin Plaul, Uni­ver­si­tät Hal­le

12:00 – 13:00 Uhr: Mit­tag­essen im Spei­se­saal des Ron­cal­li-Hau­ses

13:00 – 13:45 Uhr: Work­shops

13:45 – 14:00 Uhr: Kaf­fee­pau­se

14:00 – 14:45 Uhr: Work­shops

14:45 – 15:00 Uhr: Feed­backs im Ple­num

15:00 – 15:15 Uhr: Rei­se­se­gen

Die Workshops

1. Grundschüler:innen für KI sen­si­bi­li­sie­ren | GS | Dr. Sabi­ne Bla­sc­zyk

Was ist KI und wie funk­tio­niert sie? Was kann KI und was kann sie nicht? Die­se Fra­gen kön­nen und müs­sen schon mit Kin­dern der Grund­schu­le bewegt wer­den. Der Work­shop bie­tet dazu ver­schie­de­ne Zugän­ge an, u.a. auch über das Tool Teacha­ble Machi­ne.

1. KI plant Unter­richt? | GS | Ivon­ne Syl­ves­ter

Im Work­shop pro­bie­ren wir prak­tisch die Pla­nung von Unter­richt mit­hil­fe von Künst­li­cher Intel­li­genz für die Grund­schu­le aus und reflek­tie­ren im Anschluss damit ver­bun­de­ne Chan­cen und Gren­zen.

2. Glo­bal­stra­te­gie­spie­le und KI | Sek I | Sören Bren­ner
Glo­bal­stra­te­gie­spie­le ermög­li­chen die Ent­wick­lung ver­schie­de­ner Kul­tu­ren, Städ­te und Räu­me durch Wirt­schaft, Han­del und Geld; Macht und Ein­fluss, Krieg und Ver­tei­di­gung. Wor­auf grün­det der Erfolg einer Gesell­schaft oder eines Lan­des? Wie wird gesell­schaft­li­cher Fort­schritt erzielt und wel­che Rol­le spielt dabei, neben Kul­tur und Reli­gi­on, auch Künst­li­che Intel­li­genz?  Die Spie­le „Human­kind“, „Zivi­li­sa­ti­on VI“ und „Detroit: Beco­me Human“ ste­hen dabei im Fokus.
 
3. Who wants to live fore­ver? | Sek II | Julia Greit­her

Who wants to live forever?

Die von der Band Queen gestell­te Fra­ge, könn­te bald eine rea­le Her­aus­for­de­rung für uns alle sein. Durch die künst­li­che Intel­li­genz soll der Ver­stand jedes Men­schen in eine vir­tu­el­le Rea­li­tät hoch­ge­la­den wer­den. Im Unter­richt der Sek II im Lern­be­reich der Anthro­po­lo­gie bie­tet die Fra­ge nach der End­lich­keit als Kern­merk­mal des Mensch­seins vie­le Anknüp­fungs­punk­te, die ich ger­ne mit Ihnen zusam­men erkun­den und anhand von kon­kre­ten Unter­richts­ma­te­ria­li­en aus­pro­bie­ren möch­te.

Julia Greit­her,

Fach­be­treue­rin an den Gym­na­si­en, Gesamt­schu­len und Schu­len des Zwei­ten Bil­dungs­we­ges im Fach Evan­ge­li­sche Reli­gi­on im Land Sach­sen-Anhalt

4. Unter­richts­vor­be­rei­tung mit KI | Sek I | Andre­as Zie­mer

Die Vor- und Nach­be­rei­tung von Unter­richt gel­ten unter Lehr­kräf­ten als res­sour­cen­in­ten­sivs­te Pha­sen des Arbei­tens.

Unter­stüt­zungs­sys­te­me wie Schul­bü­cher, Leh­rer­hand­bü­cher, Unter­richts­ma­te­ria­li­en etc. sol­len dabei ent­las­ten.

Wie wäre es, wenn man KI als digi­ta­le Assis­tenz­sys­te­me zur Pla­nung für Sequen­zen, Stun­den, Mate­ria­li­en ver­ste­hen wür­de, um so Ent­las­tung und Berei­che­rung zu fin­den? Und um das Poten­ti­al der eige­nen Krea­ti­vi­tät ziel­füh­rend ein­zu­set­zen?

Im Work­shop wer­den die Fähig­kei­ten der sprach­ge­steu­er­ten KI GPT‑4 (Digi­ta­ler Dienst des Bil­dungs­ser­vers Sach­sen-Anhalt) aus­ge­lo­tet und die didak­ti­schen Poten­tia­le gemein­sam bewer­tet.

5. Aus­wir­kun­gen der Digi­ta­li­sie­rung der Pfle­ge auf das Selbst­ver­ständ­nis des Men­schen | Alle Schul­ar­ten | Tho­mas Kuscher
Auswirkungen der Digitalisierung der Pflege auf das Selbstverständnis des Menschen

Work­shop mit­tels der 6‑Hü­te-Metho­de

AutorIn­nen: Bern­hard Kraft (1,2) Tho­mas Kuscher (1), Susann Zawatz­ki (1), Sebas­ti­an Hof­stet­ter (1,3), Patrick Jahn (1)

1) AG Ver­sor­gungs­for­schung I Pfle­ge im Kran­ken­haus, Depart­ment für Inne­re Medi­zin, Uni­ver­si­täts­me­di­zin Hal­le (Saa­le),
Ernst-Gru­be-Str. 40, 06120 Hal­le (Saa­le)

2) Medi­zi­ni­sche Fakul­tät, Insti­tut für Geschich­te und Ethik der Medi­zin, Pro­fil­zen­trum Gesund­heits­wis­sen­schaf­ten, Mar­tin-
Luther-Uni­ver­si­tät Hal­le-Wit­ten­berg, Mag­de­bur­ger Stra­ße 8, 06112 Hal­le (Saa­le), Ger­ma­ny

3) Medi­zi­ni­sche Fakul­tät, Mar­tin-Luther-Uni­ver­si­tät Hal­le-Wit­ten­berg, Doro­thea-Erx­le­ben-Lern­zen­trum Hal­le (DELH),
Mag­de­bur­ger Stra­ße 12, 06112 Hal­le (Saa­le), Deutsch­land

In der Ver­an­stal­tung möch­ten wir gemein­sam mit den Teil­neh­men­den der Fra­ge nach­ge­hen, wel­che Aus­wir­kun­gen die Digi­ta­li­sie­rung in der Pfle­ge auf das Selbst­ver­ständ­nis des Men­schen hat.
Ins­be­son­de­re sol­len dabei anthro­po­lo­gi­sche und ethi­sche Gesichts­punk­te im Zen­trum der Dis­kus­si­on ste­hen. Zu Beginn des Work­shops wird ein kur­zer Ein­blick in die aktu­el­len Ent­wick­lun­gen im Bereich der Digi­ta­li­sie­rung der Pfle­ge gege­ben. Tech­no­lo­gisch sol­len dabei ins­be­son­de­re Künst­li­che Intel­li­genz, VR-Tech­no­lo­gien, robo­ti­sche Sys­te­me und Tele­prä­senz­sys­te­me vor­ge­stellt wer­den. Nach
die­sem Über­blick wer­den die Teil­neh­men­den gemäß der 6‑Hü­te-Metho­de in 6 Grup­pen auf­ge­teilt. Jede Grup­pe soll eine unter­schied­li­che Per­spek­ti­ve auf das The­ma der anthro­po­lo­gi­schen und ethi­schen Impli­ka­tio­nen der Digi­ta­li­sie­rung der Pfle­ge ein­neh­men: 1) Objek­tiv-ana­ly­tisch 2) Per­sön­lich-emo­tio­nal 3) kri­ti­scher Zweif­ler 4) Opti­mis­tisch 5) krea­tiv-Asso­zia­tiv 6) Big Pic­tu­re. Die Grup­pen erar­bei­ten jeweils für 15 Minu­ten eine ent­spre­chend gefärb­te Sicht auf das The­ma. Im Anschluss wer­den die Ergeb­nis­se vor­ge­tra­gen und im Ple­num dis­ku­tiert.