Sich mit rechten Positionen auseinandersetzen
Aspekte des christlichen Menschenbildes in Alltagsgespräche eintragen
Fachfortbildung für Lehrkräfte aller Schularten
20. März 2025 | 9:30 – 15:30 Uhr | Landeskirchenamt der EKM
Michaelisstraße 39, Erfurt
Thillm-Nr.: 268001001
Die weltanschauliche und religiöse Vielfalt stellt Lehrkräfte immer wieder vor Herausforderungen. Die Gespräche der Familien und Freundeskreise finden den Weg in den Unterricht. Es geht um Migration, Stereotypen von Frauen, Männern, Familie, den Blick auf die deutsche Geschichte, die eigene Identität uvm.
Aspekte des christlichen Menschenbildes können dabei als diskursive Prüfkriterien verstanden werden.
Die Fortbildung greift den Vielfaltsgedanken auf, sondiert die eigene Positionalität und sucht nach Unterrichtsarrangements, die den Interessen der Kinder und Jugendlichen gerecht werden und zugleich demokratrieförderlich wirken sollen.
An konkreten und fiktiven Fällen soll der Umgang mit herausfordernden Situationen vertieft, positionelles Sprechen eingeübt und Selbstwirksamkeit erlebt werden. Im kollegialen Austausch werden Ermessensspielräume für verantwortliches pädagogisches Handeln ausgelotet. Dabei kommen Szenarien aus dem Unterricht, Elterngespräche, Dialoge im Lehrerzimmer oder ein Diskurs mit der Schulleitung zur Anwendung.
Wir freuen uns auf Ihr Interesse, den Austausch und kreative Inspirationen,
Bianka Übach-Larisch, Schulbeauftragte der EKM
Andreas Ziemer, PTI der EKM
Programm
09:30 – 09:40 Uhr: Begrüßung und WarmingUp
09:40 – 10:10 Uhr: Meine Erfahrungen mit Schüler:innen, Kolleg:innen und Eltern
10:10 – 11:00 Uhr: Sich der eigenen Position vergewissern – Konfliktoptionen zwischen Konsens und Verhandlungsspielräumen
11:00 – 11:15 Uhr: Pause – Durchatmen
11:15 – 12:15 Uhr: Positionalität und Bildungsprozesse, in historischen, sozialen und religiösen Kontexten
12:15 – 13:15 Uhr: Mittagspause – Zur Selbstversorgung
13:15 – 14:45 Uhr: Positionierung einüben | Selbstwirksamkeit erleben | Ermessensspielräume ausloten – Arbeit an Fallbeispielen
14:45 – 15:00 Uhr: Visionen von politischer Bildung und das eigene Berufsethos
15:00 – 15:20 Uhr: Tagungsfeedback | Ausblicke
15:20 – 15:30 Uhr: Reisesegen
Anmeldung
Feedback
Ich fand Herr Hellers Materialien und Impulse sehr erfrischend. Wichtig war für mich vor Allem, dass ich in meiner Haltung und Tätigkeit bestärkt werde. |
Missverständnisse zum BK |
Die unterschiedlichen Erfahrungen anderer Lehrkräfte von anderen Schulen und deren Umgang damit. |
Infos darüber, was rechtlich vorgesehen ist und was nicht, was der BK vorsieht und was nicht. |
rechtliche Orientierungen |
Mich bestärkte, das ich was sagen darf, eigentlich sagen muss. |
Das man nicht unpolitisch sein kann und so ziemlich alle seine Taten politisch betrachtet werden können und von den Schülern auch dementsprechend ausgewertet werden |
Didaktische Überlegungen für alle Fächer fand ich super. Das hat mir nochmal deutlich gemacht, wie wichtig die Verknüpfung von Fächern ist. |
- |
Genauere Betrachtung des Beutelsbacher Konsens |
Die Impulse von Dr. Heller haben sehr viele neue Gedanken freigesetzt. |
Rechtliche Grundlagen, Austausch, Themen betreffen in ähnlicher Intensität auch andere Schulen |
- der Beutelsbacher Konsens kann durch Haltung ausgelebt werden; wird zum politischen Instrument gemacht, was er nicht sein sollte |
die Erfahrungen von anderen zu hören war sehr interessant |
Die Balance zwischen Neutralität und persönlicher Positionierung. |
-rechtliche Orientierung |
rechtliche Grundlagen und vor allem der Austausch am Ende, wo es um einen konkreten Fall ging. |
Kontroverse Diskussionen über verschiedene (politische) Meinungen sind zielführender und Schulordnungskonformer als Neutralität und Ausblendung |
Hufeisentheorie; Hundepfeifen-Strategie; Echokammern |
Interessant waren die rechtliche Rahmenbedingungen noch mal komprimiert dargeboten zu bekommen. |
Alle Akteure der Schule müssen sich „durch ihr gesamtes Verhalten zur freiheitlich demokratischen Grundordnung im Sinne des Grundgesetzes bekennen“ Pädagogen können sich also nicht auf ihre „private Seite“ berufen. Dadurch ergibt sich die Möglichkeit ganz klar Stellung zu beziehen und die Grundwerte festzuschreiben, nach denen sich alle handelnden Personen in der Schule richten müssen |
Überblick über die rechtlichen Rahmenbedingungen; Missverständnisse bzgl. Beutelsbacher Konsens, Pflicht zur Wahrung der FDGO |
Die rechtlichen Grundlagen noch mal vor Augen geführt zu bekommen, fand ich sehr wichtig! |
- Beutelsbacher Konsens spielt für mein pädagogisches Handeln eigentlich keine Rolle |
Rechtliche Handhabe gegen tendenzielle Kolleg*innen, bei „schwacher“ Schulleitung |
Rolle der KI bei der Meinungsbildung von SchülerInnen |
was genau darf ich denn nun sagen? Das fehlte mir ein wenig bei der Veranstaltung. |
Umgang mit AfD-/rechtsextremen Elternhäusern, Umgang mit AfD – Vertretern, die z.B. an Wahlforen in der Schule teilnehmen wollen. |
Interesse an Strategien von Rechtsextremismus, um sie schnell identifizieren und aufdecken zu können. |
bitte ähnliche Veranstaltungen, auch oder gerade dieseThematik weiterführend und vertiefend, durchführen |
Wo exakt die Grenzen sind von erlaubten und nicht erlaubten politischen Aussagen/ Verhalten – am besten an Beispielen |
praktischer Umgang mit den Konflikten |
Arbeitsrechtliche Konsequenzen für Vertreitung rechten Gedankenguts und Verschwörungstheorien im Unterricht |
Wie kann ich in einem politisch heterogenen Kollegium meine Haltung vermitteln ohne tiefgreifende und unüberwindbare Differenzen zu erzeugen? |
ein kurzer Hinweis zur Materialsammlung wär schön, |
Wie lässt sich Neutralität in schwierigen Diskussionen umsetzen? |
-authentische Positionalität und Neutralität speziell im Religionsunterricht |
Wie viel ich bei einem Elterngespräch „ertragen“ muss (Stichwort: T‑Shirt mit schwarzer Sonne) |
Was tue ich, wenn eine Diskussion „eskaliert“ / sich auf eine Position versteift? |
Was wir dem Einfluss der sozialen Medien entgegensetzen können… |
Welche Handlungsmöglichkeiten gibt es bei Kolleg:Innen, die gegen die FDGO oder die Verfassung und mit rechtsextremen Inhalten unterrichten? |
Konkrete Handlungsstrategien oder auch Material wären toll |
Elternarbeit: Wie komme ich an Eltern ran? Sollte ich überhaupt Eltern konfrontieren? (z.B. Wenn Kinder behaupten, dass ihre Eltern „das ja auch sagen“.) Und wenn ja wie? Wie gelingt ein erfolgreicher Austausch im Kollegium und wie können wir Demokratiebildung gesamtschulisch umsetzen? |
Die Verbreitung und die Fülle der Probleme. |
wie alleine und hilflos sich manche KollegInnen fühlen |
Situationen, die von den LK geschildert wurden |
Deprimiert: Der immer größer werdende Graben zwischen Elternhäusern und den „hehren“ Zielen, die wir lt. Eingangsreferat in der Schule verfolgen |
Ich fand den Kollegialen Austausch richtig gut. Es kamen viele Ideen zusammen und wurde durch die Fallbeispiele ganz konkret. |
- |
§2 des Schulgesetzes habe ich noch nie so gründlich gelesen |
Fallberatung – so viele „Haltungsfehler“ in Schulen |
Haltung und Authentizität sind die wichtigsten Bausteine |
- |
Die Offenheit der Teilnehmenden sowie deren Fallbeispiele. |
-2. Meile Bild (Michael Belk) |
Erschreckt hat mich, dass wir uns einig waren (viele die gleichen Eindrücke diesbezüglich teilten), dass man gegen rechte Stimmen nicht viel machen kann und es wichtig ist, zumindest sie in ihrer Reichweite (vor allem Schule) einzuschränken – gar verstummen zu lassen. |
Die Brisanz und Aktualität des Themas macht auch vor dem Lehrerzimmer nicht Halt. Ich muss und darf mich selbst klar positionieren |
das große Interesse |
Hilflosigkeit in manchen Fällen, in denen sich anscheinend „nichts machen lässt“, weil die Handlungsmöglichkeiten fehlen oder die Angst zu groß ist, etwas falsch zu machen, vor Gericht zu landen… |
Die einzelnen Beispiele aus der Praxis |
der kollegiale Support und das Verständnis |
LGBTQ und das Fach Evangelische Religionslehre |
Thema KI: Funktionsweise/Mechanismen, Einsatz von extremistischen Gruppierungen zur Meinungsmache … |
Genau dies mal zu thematisieren: „Schlachtfeld Schüler“ |
Veranstaltung zu Strategien von Rechtsextremismus, um sie schnell identifizieren und aufdecken zu können. |
mehr Praxisbeispiele mit genauen Herangehensweisen |
Bitte konkreter! |
Zur Bedeutung von KI und Bubbles im Extremismus |
Es wäre gut und denkbar, in Abständen solche Plattformen durchzuführen, um neu auftretende Fallbeispiele besprechen zu können. |
Eine Veranstaltung zu dem Thema für mein Team |
Umgang mit eigenen Haltungen, die nicht unbedingt in die problematischen Settings passen schulen |
Kurze Pausen nach den Impulsen wären gut gewesen. |
./. |
-Fallbeispiele mit mehr Themen aus dem Religionsunterricht |
Konkreter Lehrplanbezug (Welche Themenbausteine geben welche Bezüge her) |
Mit Satire und Ironie im Religionsunterricht Themen bearbeiten |
eine Präsenzveranstaltung |
- Handlungsmöglichkeiten aufzeigen |
Vielleicht auch möglichst spontan auf aktuelle politische Ereignisse reagieren… |
Präsenzveranstaltung |
Mehr Zeit für die Gespräche und einen großen Impulsblock zu Beginn |
Alles okay |
lieber einmal eine halbe Stunde Pause, statt mehrere kürzere |
„trotz“ online, war die Veranstaltung sehr kurzweilig und interessant gestaltet. Gerne wieder. |
Programminhalte klarer kommunizieren! Ich bin von Input zum Thema ausgegangen, stattdessen wurden unsere schlechten Erfahrungen abgefragt, die ich so noch nicht gemacht habe. |
sehr gutes Zeitmanagement |
Danke – es war sehr kurzweilig und sehr gut strukturiert |
bitte an den Zeitplan halten und die Gruppen besser mischen oder nach Eigenauswahl für den besseren Austausch. |
Alles super 🙂 |
die Pausen waren sehr knapp. |
Mehr Input, weniger (kürzere) Gesprächsrunden oder die Gesprächsrunden durch fiktive Beispielen konkretisieren/mehr steuern |
Gute Organisatin einer Online-Fortbildung! |
Weiter so! Danke |
Die Organisation war sehr gut. Die Moderation in den Breakout- Räumen hat sehr zur Qualität beigetragen, weil die Gespräch so „in Gang“ gebracht und geführt wurden. So blieb der Fokus auf dem Wesentlichen. Das Zeitmanagement war gut durchdacht: Phasen des Zuhören und Arbeitens haben sich sinnvoll abgewechselt und ergänzt. Die Zeitfenster waren ausreichend. |
Die Veranstaltung sollte in einer ähnlichen Art (etwas gekürzt, so dass es in eine Dienstberatung passt) an den Schulen etabliert und verpflichtend eingeführt werden. Zu viele Kolleg:innen sind zu unsicher und trauen sich nicht, ihre Meinung zu sagen oder rechtsextreme Meinungen der SuS zu entkräften. Zum Teil auch aus Sorge vor Denunziation. Und einige Kolleg:innen müssten wieder an die FDGO erinnert werden und an ihre Pflichten als Lehrkräfte. |
Sehr abwechslungsreich in der Organisation, hat Spaß gemacht und war sehr informativ ! |
- |